Elternveranstaltung
Elternveranstaltung Hörsehbeeinträchtigung/ Taubblindheit am 08.02.2025 in Essen
Am 08.02.2025 fand von 14:30 – 17:30 Uhr zum zweiten Mal eine Veranstaltung für Eltern von Kindern mit Hörsehbeeinträchtigung/ Taubblindheit in der LVR-David-Ludwig-Bloch Schule statt. Ziel war es, den Eltern die Möglichkeit zum Austausch mit anderen betroffenen Eltern zu geben sowie sie durch Informationen und Angebote in ihrer Elternkompetenz zu unterstützen. Dazu fanden sich Kolleg*innen der LVR-David-Ludwig-Bloch-Schule, der LVR-Johanniterschule und der LVR-Luise-Leven-Schule zusammen und organisierten die Veranstaltung für interessierte Eltern.
An diesem Nachmittag bestand die Möglichkeit den eigenen Bedürfnissen und Interessen gemäß, verschiedene Workshops zu besuchen und sich an Informationsständen zu Hör- und Sehhilfen, der Gesellschaft für Taubblindheit sowie zu Spiel- und Fördermaterialien und Literatur zum Thema Hörsehbbeeinträchtigung/ Taubblindheit bei Kindern und Jugendlichen zu informieren.
Die Veranstaltung begann mit einem offenen Anfang, sodass die Eltern entspannt ankommen, sich an den Infoständen umschauen und miteinander und mit den anwesenden Fachleuten ins Gespräch kommen konnten. Schwerpunkte des Nachmittags waren der Austausch mit ebenfalls betroffenen Eltern und mit Fachleuten sowie die folgenden Workshops:
Workshop „Wenn alles anders kommt – und doch gut wird!“
Die Referentin bot den Eltern eine Auseinandersetzung mit folgenden Fragen an: Wie gehen wir mit der Beeinträchtigung unseres Kindes um? Wohin mit Unsicherheiten, Wut und Trauer? In zwei Blöcken à 45 Minuten bot der Workshop Zeit zum Innehalten, sich miteinander Austauschen und Kraftschöpfen.
Die weiteren Workshopangebote waren auf einen kurzen Input und einen Austausch angelegt und umfassten je 45 Minuten, die teilweise um ca. 15 Minuten ausgedehnt wurden.
Workshop zum Thema CHARGE-Syndrom
Der Stiefvater eines vom CHARGE-Syndrom betroffenen inzwischen erwachsenen Sohnes berichtete über die vielfältigen möglichen Auswirkungen, mit denen Kinder mit dem CHARGE-Syndrom und ihre Familien alltäglich konfrontiert sind. Über Besonderheiten in der Entwicklung seines Sohnes regte er zum Gespräch an. Außerdem stellte er die engagierte Arbeit des CHARGE-Vereins mit Bildungs- und Vernetzungsangeboten für betroffene Familien und Fachleute vor.
Workshop zum Thema Usher-Syndrom
In dem Workshop zum Thema Usher-Syndrom berichtetenzwei selbst betroffene Fachleute über mögliche Auswirkungen des Syndroms. Sie gingen auf die Fragen der Eltern und Fachleute intensiv ein, teilten ihre persönlichen Erfahrungen und gaben wertvolle Einsichten in den Umgang mit dieser Herausforderung.
Workshop zum Thema Selbsterfahrung
Dieser Workshop ermöglichte den Teilnehmenden, selbst zu erleben, wie alltägliche Tätigkeiten unter eingeschränkten Sinneswahrnehmungen bewältigt werden können. Die Eltern nutzten Gehörschutz und Simulationsbrillen bei Aktivitäten wie Buchbetrachtung, Ballspielen, Puzzlen und dem Ausschneiden von Formen. Diese Übungen halfen den Eltern, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen ihrer Kinder zu entwickeln. Anschließend kamen sie mit den Lehrkräften ins Gespräch über Möglichkeiten der Unterstützung und Förderung.
Workshop Orientierung und Mobilität:
Dieser Workshop konzentrierte sich auf Strategien und Techniken, die Kindern mit doppelter Sinnesbeeinträchtigung im Sehen und Hören helfen können, sich sicher und selbstständig in ihrer Umgebung zu bewegen. Die Eltern erhielten praktische Tipps und konnten selbst Übungen zur Förderung der Mobilität ausprobieren.
Kaffeepause und Info-Stände
In der ausgedehnten Kaffeepause war Zeit, um mit anderen Eltern Gedanken und Erfahrungen zu teilen. Zudem konnten die Eltern und die anwesenden Fachleute vier Stände zur Information nutzen. Am Stand der Firma Reinecker Visionkonnten verschiedene elektronische Hilfsmittel zur Vergrößerung von Bildern und Texten in der Nähe und in der Ferne erprobt werden. Am Stand der Firma Bagusinformierten zwei Mitarbeiterinnen über Seh- und Hörhilfen. Ein Stand der deutschen Gesellschaft für Taubblindheit stellte den Eltern und den Fachleuten Angebote zur Unterstützung der von Hörsehbeeinträchtigung/ Taubblindheit betroffenen Personen vor, z.B. die GTB, die EUTB, die Peer Academy, Taubblindenassistenz und unterstützte auch bei persönlichen Anliegen und Vernetzung. Außerdem gab es einen Tisch mit Materialien aus der Frühförderung, die für Kinder mit eingeschränktem Sehvermögen gut nutzbar sind. Auch viele Literaturtipps rund um die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Hörsehbeeinträchtigung/ Taubblindheit waren an diesem Tisch ausgelegt.
Im Gespräch mit den anwesenden Lehrkräften konnten Ideen und Möglichkeiten zur Förderung und Unterstützung gewonnen werden. Die Kombination aus persönlichem Austausch und fachlicher Information machte die Kaffeepause zu einem zentralen Element der Veranstaltung, das von den Teilnehmenden sehr geschätzt wurde.
Elterngruppe
Zum Abschluss brachte ein Elternpaar die Idee ein, eine Elterngruppe zu gründen. Diese Initiative stieß auf großes Interesse, und viele Eltern meldeten sich, um Teil dieser Gruppe zu werden. Mailadressen und Telefonnummern der interessierten Eltern wurden auf einer Liste gesammelt und dem Vater übergeben, um den Aufbau der Gruppe zu erleichtern. Eine solche Gemeinschaft kann den Eltern helfen, sich regelmäßig auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Dank
Das Organisationsteam bedankt sich herzlich bei allen Anwesenden für ihre aktive Teilnahme und ihr Interesse sowie bei den Lehrkräften, den Referent*innen, den ausstellenden Firmen und ihren Mitarbeiter*innen, der Dolmetscherin und allen, die durch ihre Hilfe den Nachmittag ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt der Stiftung Taubblind leben für ihre finanzielle Unterstützung!